Vanlife bedeutet eigentlich nichts anderes als Leben und Reisen im Van. Es ist jedoch auch ein Lebensstil, der Freiheit, Abenteuer und Minimalismus miteinander verbindet. Vanlife ist momentan voll im Trend - Instagram Profile, Youtube Kanäle und Blog's spriessen aus dem Boden wie Pilze. Deshalb habe ich vor meinem Blog-Titel jetzt auch mal ein # gesetzt. Das wars dann aber mit influencen! Es braucht wirklich nicht noch eine Vanlife-Bloggerin mehr auf dieser Welt.
Ich bin seit diesem Jahr aber eben auch eine Vanliferin oder besser eine semi-Vanliferin. Ein- bis zweimal die Woche übernachte ich in meinem Van - er heisst übrigens Hank! Dies entweder aus praktischen Gründen, weil ich mit meinem Camperli zur Arbeit fahre und dort übernachte. Aber dann natürlich auch, weil ich Campen und Reisen einfach liebe!
Hank ist ein Ford Transit, Baujahr 2022. Ich habe ihn grösstenteils selber ausgebaut und konnte mir damit einen lang ersehnten Wunsch erfüllen. Da meine handwerklichen Fähigkeiten nur höchstens durchschnittlich sind, ist der Ausbau alles andere als perfekt. Und alles alleine konnte ich auch nicht machen - die Diesel-Standheizung, alles Elektrische und den Fenstereinbau habe ich vom Profi machen lassen. Durch meine vielen Reisen wusste ich genau, was ich will und wie ich es will. Der Ausbau war aber herausfordernd, ich hatte nur eine Stichsäge, eine Bohrmaschine und einen Akkuschrauber zur Hand. Man musste kreativ, einfallsreich und lösungorientiert sein. Unzählige Fahrten ins Bauhaus, unzählige Stunden Planung, immer wieder Rückschläge. Leim, der nicht klebt; Schrauben, die nicht ins Metall gehen; nicht richtig gemessen, Holz falsch zugeschnitten; Wasserpumpe funkionierte nicht... Fluchen und beinahe Nervenzusammenbrüche inklusive. Aber schlussendlich wurde etwas aus ihm und mittlerweile sind wir gute Freunde! Für mich ist Hank (fast) perfekt! :-)
Nun zum Lebensgefühl, denn darum geht es ja bei #Vanlife! Mit Hank unterwegs zu sein ist für mich die pure Freiheit, Erdung und Abenteuer. Ich habe alles dabei, was man zum Leben braucht, mein eigenes fahrbares Schneckenhaus. Man fährt los wohin es einen treibt, hält an, wenn man kochen will, schläft, wenn man müde ist. Leben nach dem eigenen Rythmus und maximale Selbstbestimmung!
Alles hat seinen Platz und man lernt, mit wie wenig man eigentlich auskommt. Die Welt im Van ist klein aber darum wird sie umso grösser. Man fokussiert sich auf das Wesentlich, lebt aber im Hier und Jetzt. Du hörst den Regen auf dem Dach, am Morgen die Vögel zwitschern und schläfst mit Sternenhimmel über dem Bett. Jeder Sonnenuntergang ist ein Ereignis. Jeder Regentag eine neue Herausforderung. Man lebt einfach intensiver – weil jeder Moment bewusst gestaltet und erlebt wird.
Ich bin campend aufgewachsen. Zuerst Zelten, dann Wohnwagen. Schon vor Hank war ich in verschiedenen Ländern mit Campern unterwegs. In einigen Ländern, wie Norwegen, ist das Freiheitsgefühl noch grösser, weil es weniger dicht besiedelt ist, viel intakte Natur gibt und man häufig wild campen darf. Gibt es eine schönere Art zu Reisen?
Wie alles begann (Campofelice, ca. 1988):
Lofoten (2018):
Südnorwegen (2023):
Senja (2024):
Färöer (2024):
Death Valley (2015):